Gemeinde Salem

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Aktuelles von der Partnerschaft

Schlösser und mehr - die Erste

Die Abfahrt war geplant für 8:15 Uhr  und vorher trafen manche  sich schon beim Bäcker beim Einkauf von Croissants und Baguettes für das Frühstück und für das geplante Picknick.


Fontainebleau ist ein berühmtes Schloss 60 km südlich von Paris, das schon vor langer Zeit als UNESCO Weltkulturerbe eingestuft wurde. Alles was in der französischen Geschichte  Rang und Namen hatte,  war auch in Fontainebleau und hat sich dort in irgendeiner Form verewigt – es war die Residenz von 34 Königen und 2 Kaisern. Störend für uns war, dass die Franzosen ihren Königen französische Namen gegeben haben, statt es bei Franz, Heinrich, Karl oder Ludwig zu belassen. Diese Unart, zusammen mit den  nicht wirklich umfassenden Kenntnissen der französischen Geschichte  führte dazu, dass wir uns mehr auf den Prunk und die Pracht der Räumlichkeiten konzentrierten, statt uns um die Erbfolge und die unterschiedlichen Herrschergeschlechter zu kümmern. Und hier gab es viel zu sehen.  Mit 1500 Zimmern (die wir allerdings nicht alle besichtigt haben) ist es eines der größten Schlösser Europas und das Schloss mit dem meisten Mobiliar.

Eine Vielzahl von Bildern des Schlosses findet sich auf der Internetseite eines französischen Touristenführers (www.france-voyage.com/frankreich-bilder/schloss-fontainebleau-1866.htm)


Bekannt wurde das Schloss auch durch Napoleon Bonaparte (wenigstens ein deutscher Namen), der es zeitweilig nutzte. Ihm gelang es auch, Papst Pius  VII ( der ihn schon etwas unfreiwillig zum Kaiser gekrönt hatte) zu einem längeren Aufenthalt im Schloss zu bewegen ( in Chicago hätte man von einem Angebot gesprochen, das man nicht ablehnen kann).


Vom Schloss Fontainebleau ging es weiter zu den Schluchten von Franchard.  Eine beeindruckende Landschaft, mit bizarren Steinformationen. Tiere, Figuren und Gesichter können darin erkannt werden. Es sind die Überreste eines tropischen Meeres, das hier vor 37 Millionen Jahren zu finden war. Die Erosion hat aus den Sedimenten dieses Meeres diese besondere Landschaft geschaffen. In der Vergangenheit diente der  Sandstein dazu, die Straßen von Paris zu pflastern, der feine weiße Sand fand in der Glasindustrie Verwendung.  Heute ist die Landschaft geschützt als  Biosphärenreservat, ein Paradies für Wanderer und Boulderer.  Wir genossen unser Picknick im Grünen und überließen die sportlicheren Aktivitäten lieber den jugendlichen Teilnehmern, die dieses Abenteuer sofort in Angriff nahmen.

Am Nachmittag stand das Conservatoire National des  Plantes, eine nationale Sammlung  von Pflanzen auf dem Programm. Die nationale Sammlung wurde  gegründet mit der Aufgabe die genetischen Quellen der Parfum, Medizin- und Aromapflanzen zu verwalten, zu verbessern und zu erhalten. Weiterhin soll möglichst vielen Menschen der Zugang zu der Welt der Heilkräuter vermittelt werden.
Neben einem großen Garten, in dem die diversen Pflanzen in kleinen abgeteilten Feldern angebaut werden gibt es auch einen Museumsbereich, der zeigt, was bei Vorkommen, Aufzucht und Verwertung der Pflanzen von Interesse ist.
Von Milly le forêt ging es dann zurück nach Hause mit den Gastgebern. Nach einer Dusche kamen die Lebensgeister zurück ,  man saß im Schatten, trank einen kleinen Aperitif und unterhielt sich, tauschte die Eindrücke vom Tage aus, sprach über sich, über die Familie.
Schön ist es in Frankreich – es ist etwas anders als bei uns, aber es ist schön!